Kommunikation
   

Kolleg für Führungskräfte
Alice Brammertz - Aachen

 

(1)-Menschenführung
(2)-Motivation
(3)-Kommunikation
(4)-Führungsstile
(5)-Führung durch Visionen
(6)-Literaturverzeichnis
     
  Kommunikation  
     
 

"Kommunikation ist der Ausdruck zwischenmenschlicher Beziehungen und damit der
Zentralbereich jeglicher Führung. Es handelt sich letztlich um die Frage nach dem Umgang mit dem Menschen. Führung ohne Kommunikation ist daher nicht möglich."

Es gibt jeweils einen Sender, der die Information verschickt und einen Empfänger, der
diese erhält. Dadurch entsteht ein Dialog. Die Fähigkeit zum Kommunizieren ist die
Grundvoraussetzung für die Führungstätigkeit.

 
     
  "Man kann nicht nicht kommunizieren."  
     
  Gesprächsführung / Gesprächstechniken  
     
 

Fragen statt Sagen! Wer fragt, der führt!

Stellen Sie Fragen - statt nur zu sagen, wo es langgeht - wenn Sie anderen bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten helfen wollen. Für die Führungskraft hat das Gespräch als Mittel der Kommunikation 2 Aufgaben :

 
     
Beziehung sichern  
überzeugen in der Sache ( statt anweisen)  
     
  Schon Sokrates wusste, dass eine auf den Kern der Sache zielende Frage oft viel mehr bewirkt als eine Instruktion. Wer fragt, zeigt Interesse, bringt einen Dialog in Gang und gewinnt Erkenntnisse über Motive und Bedürfnisse des Partners. Es ist wichtig, ein guter Frager zu sein! Nur dann können Sie eine eigene stichhaltige Argumentation aufbauen, wenn Sie zuvor alle wesentlichen Sachaspekte erfragt haben:  
         
    gesprächshemmende
Verhaltensweisen
  gesprächsfördernde
Verhaltensweisen
  . . . .
 
Interpretieren
Mitteilen der eigenen Gefühle
und Gedanken
 
Kämpfen
Fragen stellen, Überprüfen
 
Gefühle verneinen
Wahrnehmung
 
DU-Botschaften
Ich-Aussagen treffen
     
  Es gibt verschiedene Fragetypen, faire und unfaire, die beiden wichtigsten:  
     

Offene Fragen (sogenannte W-Fragen)

Der Partner kann nicht nur mit einem Wort antworten. Er muss die Antwort begründen. Er muss sich "öffnen".
z.B.: "Was halten Sie von der Idee...."?
"Bis wann benötigen Sie die Informationen über die neue Maßnahme "?

 
     

Geschlossene Fragen

Die Antwort besteht meistens aus "ja" oder "nein".
z.B.:" Haben sie schon einmal darüber nachgedacht"?
"Bis wann benötigen sie die Informationen über die neue Maßnahme"?

 
     
 

Es versteht sich von selbst, dass ich als Führungskraft im Normalfall nur faire
Fragetechniken anwende.

Die Vorteile der Fragetechnik liegen auf der Hand. Wer Fragen stellt,

 
     
gibt dem Gesprächspartner die Möglichkeit, sich zu äußern  
   
aktiviert seinen Gesprächspartner  
   
muss sich zurücknehmen und hört besser zu  
   
gibt dem Gesprächspartner das Gefühl, wichtig zu sein und verstanden zu werden  
   
gibt dem Gesprächspartner Raum, aufgestaute Emotionen abzubauen  
   
kann viel von seinem Gesprächspartner erfahren und ihn so besser einschätzen  
   
kommt bei einem Gespräch auf den Punkt  
   
baut Widerstände bei sich und seinem Gesprächspartner ab  
     
  Gesprächstöter und Gummiformulierungen  
     
  Vermeiden Sie negative / aggressive Formulierungen und Killerphrasen! Dabei überträgt der Sender nur seine negative Einstellung zum Empfänger und kann keinerlei positive Wirkung erzielen.  
         
    Negativ  
Positiv
  . . . .
 
"Tja, dann kann ich Ihnen nur noch diese
Möglichkeit anbieten..."
"Dann habe ich noch diese interessante
Möglichkeit für Sie..."
 
"Das müssen Sie aber nun wirklich
verstehen."
"Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass..."
 
"Diese Idee ist auch nicht schlecht."
"Diese Idee ist gut, weil ..."
 
"Das haben wir noch nie so gemacht!"
"Wie sind Sie zu diesem Ergebnis
gekommen
 
"Das können Sie nicht beurteilen!"
"Was hat Sie zu dieser Entscheidung
veranlasst?"
     
  Wichtig ist es, seinen Sprachgebrauch einer stärkeren Kontrolle zu unterziehen. Der Informationsgehalt und die Wirkung auf den Gesprächspartner können so erheblich gesteigert werden!  
     
  Das Gespräch  
     
  Um ein effektives Gespräch mit einem konkreten, positiven Ergebnis zu erzielen, ist folgendes zu beachten:  
     
1
Die Vorbereitung (z.B. Raum, Zeitrahmen, Teilnehmer, Informationen
über den Gesprächspartner, konkretes Ziel)
 
2
Begrüßung (Gesprächsatmosphäre, positive Emotionen)  
3
Sympathiefeld aufbauen (Körpersprache, Wortwahl)  
4
Gemeinsamkeiten betonen  
5
Sachverhalt erörtern  
6
Vereinbarungen treffen  
7
Verabschiedung (positiver Ausklang)  
8
Nachbereitung (Protokoll / Grundlage für weitere Gespräche)  
     
     
  Feedback-Techniken  
     
  Ein Feedback (=Rückkopplung) kann von 2 Seiten aus erfolgen. Entweder vergewissert sich der Sender, ob der Empfänger ihn verstanden hat, oder der Empfänger vergewissert sich, ob er den Sender (vollständig) verstanden hat.  
     
  Beispiele für Feedback-Techniken:  
     
verbal

durch einzelne Wörter oder Sätze:


"Das wusste ich ja noch gar nicht":
"Ist ja Toll"!

durch einzelne Laute :
"hm", "och".
durch Fragen:
"Könnten Sie das etwas weiter ausführen?"
Lob und Anerkennung:
"Das haben Sie fantastisch gelöst!"
Wiederholen der letzten Worte des Redepartners in Frageform:
Er sagte, er wolle den Umsatz um 20 % steigern.
Wollte er den Umsatz tatsächlich um 20 % Steigern
 
non-verbal Nicken, Augenleuchten, Lächeln, Offene Körperhaltung etc
 
negativ non-verbal Kopfschütteln, Nicht-Ansehen, spöttisches Lächeln,
verschlossene Körperhaltung
     
  Körpersprache  
     
 

Körpersprache ist z.T. angeboren und die erste Sprache, die wir erlernen. Körpersprache lügt nicht! Daher ist es wichtig, dass die Worte und die Körpersprache nicht im Widerspruch zueinander stehen, sonst kommt es zu Missverständnissen.

Als Beispiel der Körpersprache nenne ich hier ein Fernsehduell zwischen den seinerzeitigen US-Präsidentschaftskandidaten Reagan und Carter. Der spätere Sieger Reagan kam damals unbefangen, ja ahnungslos dem gegenüber, was ihn erwarten würde, mit großen, ruhigen und offenen Bewegungen vor die Kamera, während sich der erschöpfte Jimmy Carter förmlich an das Rednerpult klammerte, wie ein Ertrinkender an einen Balken im Wasser.

Eine offene Körperhaltung, angefangen von den Augen bis zu den Beinen wirkt sich in jedem Fall positiv auf die Gesprächsführung bzw. den Gesprächspartner aus. Wichtig ist auch, die Körpersprache des Partners wahrzunehmen und ggf. einen "geschlossenen" Menschen zu "öffnen".