Motivation - DE-Motivation
   

Kolleg für Führungskräfte
Alice Brammertz - Aachen

 

(1)-Menschenführung
(2)-Motivation
(3)-Kommunikation
(4)-Führungsstile
(5)-Führung durch Visionen
(6)-Literaturverzeichnis
     
  Motivation / De-Motivation  

Motivation bedeutet im weitesten Sinne : Maßnahmen treffen, die
geeignet sind, jemanden zu etwas "zu bewegen".

Motivation sollte ausschließlich begriffen werden als das Arbeiten
mit positiven Maßnahmen. Wenn Sie einen Menschen motivieren
wollen, müssen Sie folgende Faktoren beachten:

 
Sie müssen wissen, wo Ihre Gesprächspartner stehen. Ermitteln Sie
ihren Platz im Kreislauf der De-Motivation ( z.B. fehlendes Können der Führungskraft, des Mitarbeiters, schlechtes Betriebsklima, private
Probleme usw.).
 
Ehe Sie einen Mitarbeiter motivieren können, müssen Sie feststellen, ob demotivierende Elemente beseitigt sind, bzw. müssen Sie diese
abbauen.
 
Verwenden Sie Motivationselemente: konkretes Lob, Anerkennung,
Unterstützung des Mitarbeiters.
 
Verschaffen Sie sich Klarheit darüber, was Ihre Mitarbeiter am meisten
motiviert.
 
Von besonderer Bedeutung ist das Vorbild der Führungskraft.  
 
 
  Die Bedürfnispyramide  
     
Der Amerikaner Maslow hat 1943 seine sogenannte Bedürfnispyramide entwickelt. Er kommt zu dem Schluß, dass es Abstufungen in den Bedürfnissen der Menschen gibt und jeder Mensch letztendlich nach Selbstverwirklichung strebt. Demnach muss jeweils die niedrigere Stufe befriedigt sein, bevor der Mensch nach der Befriedigung der Bedürfnisse der
nächsten Stufe strebt.
 
     
 

Bedürfnisse können ausserdem nach Dringlichkeit unterschieden werden:

Im Fall der Not (z.B. bei einem Zimmernbrand) muss das Bedürfnis ( Wasser zum Löschen) sofort befriedigt werden.

Ein Wunsch ist ein Bedürfnis, dessen Befriedigung unter keinem oder nur geringem
Zeitdruck steht.

Maslow mag im Idealfall zutreffend sein, allerdings gibt es nicht den Idealmenschen,
d.h., die Menschen sind unterschiedlich strukturiert.

 

 
 
 
  Persönlichkeitsschlüssel  
     
 

Da scheint es besser zu sein, einen sogenannten Schlüssel der Persönlichkeit
"anzufertigen". Dieser für jeden Menschen individuell anzufertigende Schlüssel kann unterschiedlich lange "Bartzacken" haben, wie z.B. Ego / Angst / Energie / Vergleich / Jagd / Sozio. Nur wenn Sie diese Wesensteile erkennen und sie richtig einzuordnen vermögen, finden Sie den Zugang zum Menschen selbst.

Für die Führungskraft ist es wichtig festzustellen, welche Wesensart den Menschen gerade zu dem entscheidenden Zeitpunkt besonders bestimmt.

 
 
 
  Motivieren durch Bedürfnisbefriedigung  
     
  Um den einzelnen Mitarbeiter erfolgreich motivieren zu können, bedarf es der
folgenden Schritte:
 
aktuelle Bedürfnisse herausfinden;  
Befriedigung der Bedürfnisse als Ziel definieren;  
Bedürfnisbefriedigung dem betreffenden Mitarbeiter für Verhaltensänderung in
Aussicht stellen;
 
bei erfolgreicher Verhaltensänderung Bedürfnisse befriedigen  
     
  Zur Eruierung der Bedürfnisse der Mitarbeiter bedarf es der Bereitschaft, aktiv zuzuhören, was der Mitarbeiter zu bestimmten Gelegenheiten äußert. Häufig sind es nur Andeutungen, dass z.B. alles teurer geworden sei, die Banken es von den Lebendigen nähmen o.ä., die Ihnen einen Hinweis darauf geben können, dass eine in Aussicht gestellte Lohnerhöhung bei bestimmter Leistungssteigerung den Mitarbeiter motivieren kann, mehr Einsatz zu zeigen. Oder beklagt einer Ihrer Mitarbeiter, dass er keine Entscheidungsgewalt habe? Diesen Mitarbeiter können Sie verstärkt zu eigeninitiativem Handeln motivieren, wenn Sie ihm mögliche Aufstiegschancen aufzeigen.  
 
 
  Management by Objectives MbO/Zielvereinbarungen  
     
  Beim gemeinsamen Suchen und Finden von verbindlichen Zielen ist auch die
Führungsstrategie MbO zu sehen. Zielvereinbarungen führen dazu, dass alle Mitarbeiter motiviert auf das gemeinsam (!) erarbeitete und angestrebte Ziel ( z.B. Umsatzvolumen oder bestimmtes Image in der Öffentlichkeit etc.) hinarbeiten. Aus der so erarbeiteten Unternehmensphilosophie werden die verschiedenen Ziele nach Prioritäten geordnet. Die Methode geht davon aus, dass sich der menschliche Leistungswille anhand selbst erkannter und akzeptierter Ziele besser entfalten kann.
 
     
  Grundsätzlich müssen Ziele :  
     
realistisch ( erreichbar / sozial vertretbar / finanzierbar )  
konkret  
zeitlich fixiert sein  
 
 
  Themen, die alle mit einem A beginnen, sind sehr hilfreich :  
     
A Aktionen Die Dinge, die der Angesprochene im fraglichen Bereich
gut oder schlecht macht.
A Auswirkungen Der Effekt, den diese Dinge haben.
A Angestrebtes Resultat Die Möglichkeiten zur effektiven Erledigung dieser Dinge.
     
  Arbeitsbedingungen und Auswirkungen auf die Mitarbeiter  
     
 

Der Mitarbeiter, dessen PC-Programm regelmäßig abstürzt, weil sein PC zu alt ist, ärgert sich unzählige Male. Wird nach Mitteilung dieses Mangels jedoch keine Abhilfe geschaffen, führt dies zur Unzufriedenheit.

Ein anderer Mitarbeiter hat einen PC, der auf dem neuesten Stand ist. Glauben Sie, dass er aufgrund des erstklassig funktionierenden PC's hoch motiviert ist ? Nein, denn die Mitarbeiter können erwarten, dass Maschinen und Arbeitsmittel in einwandfreiem Zustand sind. Die Tatsache, dass alle Geräte perfekt funktionieren, motiviert nicht und macht auch nicht zufrieden, sie trägt lediglich dazu bei, dass Mitarbeiter nicht unzufrieden sind. Frederick Herzberg nennt diese Arbeitsbedingungen "Hygienefaktoren", weil sie vorbeugende Medizin seien. Hygiene könne Krankheiten verhindern, aber echte Gesundheit nicht erwirken.

Herzberg stellte in seinen in den 50er Jahren später weltberühmten Untersuchungen zur Un-/Zufriedenheit von Mitarbeitern in Betrieben fest, dass Mitarbeiter nicht hart arbeiten, wenn die Hygienefaktoren nicht gegeben sind. Sind sie aber da, so sind die Mitarbeiter deshalb auch nicht motivierter, sie sind dann lediglich nicht unzufrieden.

Um wirkliche Zufriedenheit zu bewirken, bedarf es motivierender Faktoren, wie Anerkennung, Verantwortung etc.