Shiatsu - Massage

- die Kunst des Berührens
von Carmen Puccio
dipl. Shiatsu-Therapeutin SGS, dipl. Bewegungspädagogin BGS

     
  Die japanische Fingerdruckmassage Shiatsu (shi = Finger, atsu = Druck) beruht auf der traditionellen chinesischen Medizin (TMC), bei der verschiedene Meridiane (Energiebahnen) behandelt werden.
Der Ursprung der Shiatsu-Therapie beruht auf präventivem Charakter, was unserem Beruf als Bewegungspädagogin - pädagoge entgegenkommt.
Das Ziel dieser Behandlung ist die Harmonisierung des Energiehaushalts, die Stärkung der Selbstheilungskräfte. Es fördert das Körperbewusstsein und die Eigenverantwortung.
 
     
  Shiatsu ist eine meditative Arbeit, geprägt von der Stille und dem "In-Sich-Hineinhorchen".  
     
 

Am Anfang und zum Schluss der Behandlung gibt es jeweils ein kurzes oder längeres Gespräch, je nach Bedarf. Während der Behandlung wird eigentlich nicht gesprochen, oder vielmehr ist es ein Gespräch ohne Worte. Shiatsu wird in bequemer Bekleidung auf einer weichen Matte am Boden durchgeführt. In der Behandlung wird mit Daumen, Händen, Ellenbogen und Knien sanfter Druck auf die Meridiane ausgeübt. Techniken wie Dehnungen und Rotationen vervollständigen die Behandlung.

In der Therapie wird es heute nicht nur präventiv angewendet, sondern auch ergänzend oder eigenständig bei verschiedensten Indikationen. Bewährt hat sich die Behandlung z.B. bei allgemeinen Verspannungen, Nervosität, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Burnout-Syndrom, Nacken- und Rückenschmerzen, Verdauungsproblemen, negativem Stress, Beschwerden in der Schwangerschaft oder Menopause, bei chronischer Müdigkeit, Ruhelosigkeit, Rekonvaleszenz usw.

 
     
 
 
     
 
Shiatsu in Verbindung zum Beruf der Bewegungspädagogik
 
     
 

Das Kennenlernen dieser Methode kann eine sehr schöne persönliche und berufliche Bereicherung sein, geeignet für unsere geistige, seelische und körperliche Hygiene. Der Beruf als Bewegungspädagoge setzt eine starke Eigenverantwortung und Motivation unsererseits voraus. Wir tun gut daran, einen Weg zu finden, wie wir in diesem anspruchsvollen Beruf auch unsere eigenen Batterien aufladen können, um so unsere persönlichen Bedürfnisse wahrzunehmen und umzusetzen. Spätestens wenn wir uns dabei ertappen, dass uns die Ideen ausgehen, wenn wir von einer Lektion zur nächsten hetzen und uns vermehrt müde und abgespannt fühlen, sollten wir innehalten und diesen Kreis durchbrechen.

Da kann es eine Möglichkeit sein, sich selber zwischendurch eine Shiatsu-Behandlung zu gönnen. Und wer weiss, vielleicht gewinnt man auch eine neue Sichtweise; denn Shiatsu wird auch als Weg zu mehr Gelassenheit bezeichnet. Diese Aspekte können wir wiederum in unseren Unterricht einfliessen lassen. Shiatsu und die fünf Elemente der traditionellen chinesischen Medizin beinhalten so viele Möglichkeiten, dass man sie für jede Altergruppe in den Bewegungsunterricht mit einbeziehen kann: Als Bewusstseinübungen am Anfang der Unterrichtsstunde ( ich nenne sie "den Alltag abstreifen"), während der Stunde als Makko-Ho-Dehnungen zur Förderung des Energieflusses in den Meridianen; für die Selbst- und Partnermassage als Ausklang der Stunde mit mehr spielerischem oder meditativen Charakter.

 
     
  Schlussgedanke:  
  Der Mensch muss lernen, mit allen Sinnen da zu sein, wo er gerade ist.  
     
  Quelle: Gymness 1/2003 - mit frdl. Gg. Carmen Puccio